Betreuung

In E-Learning-Veranstaltungen kommt der Betreuung durch den Online-Trainer eine besondere Bedeutung zu, da kein permanenter face-to-face-Kontakt gegeben ist. Dadurch ist es dem Coach nicht immer möglich, schnell und direkt auf die Fragen und Probleme der Teilnehmer zu reagieren, ihren Lernfortschritt zu kontrollieren oder die Lernzufriedenheit und das Gruppenklima einzuschätzen. An die Stelle altbewährter Lehr-, Organisations- und Motivationsstrategien müssen andere treten. Ein Beispiel für ein idealtypisches Betreuungskonzept könnte folgendes hierarchisches Stufenmodell sein (nach Hinze). Im Rahmen der E-Learning-Veranstaltung bauen die Stufen zeitlich aufeinander auf, wobei die Übergänge fließend sind: Achten Sie als Online-Coach in allen Phasen der Betreuung sehr sensibel darauf, wie motiviert sich Ihre Teilnehmer zeigen, um jederzeit helfend zur Seite zu stehen. Beobachten Sie z. B. wie häufig sich die Teilnehmer einloggen oder sich an Diskussionen aktiv beteiligen.  
Am Anfang geht es darum, dass die Teilnehmer sich in der Lernumgebung zurechtfinden. Als Coach informiert man die Teilnehmer in dieser Phase über die verschiedenen Kommunikationstools und ihre Verwendung im Rahmen der Lehrveranstaltung. Außerdem müssen die Teilnehmer persönlich begrüßt werden sowie Zeitpläne, Arbeitsweisen und Strukturen erklärt werden. Natürlich muss sich auch der Coach persönlich vorstellen und die Teilnehmer dazu animieren, sich vorzustellen und dadurch gegenseitig schon etwas kennen zu lernen.
In der zweiten Phase wird die Arbeit mit den Kommunikationswerkzeugen und die soziale Einbindung der Teilnehmer intensiviert. Dazu sollten die Teilnehmer die Gelegenheit zur Kommunikation geboten bekommen und zum Ausprobieren der Möglichkeiten der Lernumgebung angeregt werden.
In der dritten Phase steht der Umgang mit Informationen im Vordergrund. Der Coach stellt die Lernmaterialien und Informationen zum Lernablauf bereit. Zusätzlich muss er auf die Zufriedenheit und Motivation der Teilnehmer sowie deren Lernfortschritt achten. Wichtig ist in dieser Phase auch, dass er z. B. die Diskussionen in betreuten Foren anregt und begleitet und andere geplante Kommunikationswerkzeuge nutzt.
In der vierten Phase werden durch die Teilnehmer nicht mehr nur Lerninhalte aufgenommen, sondern auch eigene Ideen und somit Wissen konstruiert. Diese Phase muss durch den Coach intensiv betreut werden, indem er z.B. Feedback gibt, die Diskussionen lenkt, auf die Einhaltungen der Regeln achtet, Beiträge beantwortet oder evtl. entstehende Konflikte löst.
In der letzten Phase müssen die Teilnehmer die Fähigkeiten zum eigenständigen Lernen erlangen. Der Coach muss hier vor allem unterstützend auf die Motivation und die Befähigung der Lernenden, die Lernprozesse eigenständig weiterzuführen, einwirken. Dies kann u. a. durch das Bereitstellen von weiterem fachlichen Input, weiterführenden Fragen, die Präsentation neuer Perspektiven, das Einbringen eigener Erfahrungen und einen Dialog mit den Teilnehmern geschehen.