Feinstrukturierung der Lehrinhalte

Um festzulegen, anhand welcher Inhalte die Lernziele erreicht werden sollen, müssen die Inhalte gesammelt, gegliedert und strukturiert werden. Damit die Lernenden von den zur Verfügung stehenden Inhalten und Materialien nicht überfordert werden, ist die didaktische Reduktion – die Auswahl und das Arrangement der Lerninhalte – ein wichtiger Schritt bei der Konzeption.

Teilaufgaben in dieser Phase:

  • Lehr-/Lerninhalte werden gesammelt, konkretisiert und strukturiert und je nach Umfang ggf. modularisiert
  • Feinlernziele werden festgelegt und den Inhalten zugeordnet
  • Lehr-/Lerninhalte werden in textlicher Form erstellt
  • Brücken- bzw. Zusatztexte (Verbindungselemente) werden formuliert

Die folgende Interaktive Grafik gibt Ihne weitere Informationen.

 

 

 

Sammeln Gliedern Gewichtung und Reduktion Strukturierung Modularisieren Feinziele festlegen Erstellung der Inhaltstexte Didaktische Zusatztexte

Sammeln

Die Sammlung von Inhalten dient dazu, einen Überblick über das Thema bzw. das Fachgebiet des zu entwickelnden Bildungsangebots zu erhalten. Die Sammlung sollte so angelegt sein, dass sie keine Raster und keine theoretische Begrifflichkeit vorgibt. Mit Hilfe von Recherche, Mindmapping oder Brainstorming werden relevante Inhalte ausgewählt und zusammengetragen. Die vorhandenen Materialien werden in Hinblick auf Eignung bzw. Bearbeitungsaufwand bewertet.

Gliedern

Neben der Sammlung ist es wichtig, eine Gliederung der Inhalte anzufertigen. Diese wird permanent erweitert und umstrukturiert werden; ermöglicht es jedoch, die Inhalte wesentlich besser zu handhaben.

Gewichtung und Reduktion

Mit der Gewichtung und schließlich Reduktion wird letztlich eine Auswahl getroffen, welche Lehrinhalte aufgenommen werden und welchen Stellenwert sie erhalten. Bei der Reduktion geht es vor allem darum, exemplarische Inhalte aufzunehmen sowie vorzugsweise Inhalte, bei denen ein positiver Lerntransfer zu erwarten ist.

Strukturierung

Die Strukturierung der Inhalte dient dazu, eine bessere Übersichtlichkeit der Inhalte zu erhalten. Hierfür können Strukturierungshilfen, wie z. B. Strukturdiagramme, Übersichtstabellen, Mindmaps usw. eingesetzt/genutzt werden. Hierdurch werden die Lehrinhalte in eine sachlogische und nachvollziehbare Struktur gebracht. Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Inhalte zu strukturieren, z. B.:

  • Die inhaltliche Struktur nachvollziehbar machen (Bezug und Anknüpfung an das Vorwissen)
  • Die inhaltliche Struktur durch didaktische Zusatztexte herausstellen (Angaben von Lehrzielen, Zusammenfassungen als Rückblick)
  • Die inhaltliche Struktur sichtbar machen (Visualisierungen wie z. B. Überschriften)

Modularisieren

Bei der Modularisierung werden die Inhalte so strukturiert, dass sie aus verschiedenen, inhaltlich abgeschlossenen Einheiten bestehen. Diese Lerneinheiten sind inhaltlich und technisch eigenständig und lassen sich für andere Bildungsangebote sinnvoll wiederverwenden. Mit der Modularisierung wird eine Wiederverwendbarkeit der erstellten Inhalte und Medien gewährleistet.

Feinziele festlegen

Die Feinlernziele ergeben sich aus der Konkretisierung der Groblernziele im Zusammenhang mit dem vorgesehenen Inhalt. Je konkreter die Feinlernziele beschrieben sind, desto besser lässt sich die Produktion des E-Learning-Angebots planen und durchführen. In diesem Zusammenhang sollten Sie sowohl die kognitiven, affektiven und psychomotorischen Aspekte der Lernziele beachten.

Erstellung der Inhaltstexte

Bei der Erstellung der Lehr-/Lerninhalte ist zu berücksichtigen, für welches Lehr-/Lernmedium (z. B. Print-Lehrbrief, CBT/WBT) und für welchen Medientyp (z.B. Animation, Audio) das Material verwendet wird. Dabei sollten bereits erste Absprachen zwischen Fachautor, Konzeptentwickler, Didaktiker, Drehbuchautor und Mediendesigner hinsichtlich der Gestaltung stattfinden. Dies erleichtert die spätere Erstellung des Drehbuchs und die Produktion der Lehrmaterialien.

Didaktische Zusatztexte

Wenn ein E-Learning-Angebot aus mehreren eigenständigen Modulen besteht, sollten zudem Brücken- oder Zusatztexte (wie z. B. Advance Organizer, Zusammenfassungen, Merksätze, Beispiele, Aufgaben) formuliert werden, die als Verbindungselemente zwischen einzelnen inhaltlichen Module fungieren. Solche Texte ergänzen die Basistexte, um bestimmte Verarbeitungsprozesse zu fördern.