Lehr- und Lernziele

Vor der Erstellung eines E-Learning-Angebots sollten Lehrziele definiert werden, welche Wissen, Kenntnisse, Werte und Fertigkeiten beschreiben, die die Lernenden im Rahmen des Lernprozesses erwerben sollen.

Lehrziele oder Lernziele?
Die Diskussion um konstruktivistische Ansätze führte zu einer Unterscheidung zwischen Lehr- und Lernzielen. Lehrziele sind geplante Ziele des Lehrenden, die vom Lernenden erreicht werden sollen. Lernziele beschreiben den angestrebten Lerngewinn und werden – bewusst oder unbewusst – von den Lernenden selbst gesetzt. Eine Bedingung für erfolgreiches Lernen ist, dass die Lernziele mit den Lehrzielen im Kern übereinstimmen bzw. in Deckung gebracht werden.

 


Nach Bloom (1956) werden Lehrziele nach drei Aspekten kategorisiert. Dabei werden Lehrziele in kognitive, affektive und psychomotorische Lehrziele unterteilt. Je nach der Art der zu erwerbenden Kenntnisse oder Fertigkeiten werden Lehrziele entsprechend der jeweiligen Kategorien gebildet.

Kategorie Beschreibung Beispiel
Kognitive Lehrziele beschreiben das Wissen über Fakten, Konzepte, Regeln, Prozeduren oder Prinzipien Der Lernende kann die drei verschiedenen Lehrzielkategorien nennen.
Affektive Lehrziele beziehen sich auf Interessen, Einstellungen und Werte sowie die Fähigkeit, angemessene Werturteile bilden zu können und eigenes Verhalten danach auszurichten Der Lernende ist davon überzeugt, dass die didaktische Konzeption gestalterische Entscheidungen beeinflusst.
Psycho-motorische Lehrziele beinhalten die Beherrschung von Bewegungsabläufen und komplexen Verhaltensweisen (z.B. handwerkliche Fähigkeiten) Der Lernende ist in der Lage, Handlungsempfehlungen zur didaktischen Konzeption auf ein eigenes Szenario anzuwenden.


Lehrziele werden zudem hinsichtlich des Grades an Komplexität unterschieden. Diese werden in drei Ebenen eingeteilt: Richtziele, Grobziele und Feinziele. Dabei ist der Abstraktionsgrad der Richtziele am höchsten, der Abstraktionsgrad der Feinziele am niedrigsten.