Aufgaben des Online-Tutors III

Der Online-Tutor ist darüber hinaus dafür zuständig, die Kommunikation und Kooperation unter den Teilnehmern zu fördern sowie soziale Bezüge herzustellen.

Förderung von Kommunkation und Kooperation

Die Möglichkeit der Gruppenarbeit gilt als besonderer Vorteil virtueller Lernsituationen. Ein Arbeiten in Gruppen ermöglicht den Austausch der Lernenden untereinander und fördert den Lernprozess. Damit wird die Kommunikation und Kooperation anhand konkreter Aufgabenstellungen angeregt und die Vertiefung des Lernstoffs gefördert. Für eine erfolgreiche Kommunikation und Kooperation braucht es „Spielregeln“, die zu Beginn der Veranstaltung vereinbart werden sollten. Konkret hat der Online-Tutor folgende Aufgaben:


Damit die Lernenden in der gesamten Kursgruppe nicht anonym bleiben, werden für das Arbeiten in den virtuellen Phasen häufig kleinere Lerngruppen mit ca. 4-6 Mitgliedern gebildet. Gruppen dieser Größe sind übersichtlich und ermöglichen das Arbeiten miteinander. Der Online-Tutor übernimmt die Bildung dieser Lerngruppen.

Die Betreuung von virtuellen Gruppen ist besonders wichtig. Der Aspekt der fachlichen Hilfestellung tritt hier eher in den Hintergrund. Vielmehr übernimmt der Online-Tutor die Rolle des Prozessbegleiters. Diese umfasst unterschiedliche Unterstützungsformen, z.B. Rückmeldungen, Hinweise zur Organisation sowie Verabredungen zur Arbeitsplanung und – verteilung. Tutorielle Hilfe kann entweder permanent oder auf Anfrage geleistet werden. Idealerweise werden die Hilfestellungen mit wachsender Kompetenz der Lernenden zunehmen reduziert.

Wesentliches Element der Gruppenaufgabe ist die Interaktion der Gruppe. Daher ist die Aufgabenstellung besonders wichtig. Gruppen, die sich über eine gemeinsame Aufgabe definieren, weisen in der Regel einen besseren Zusammenhalt auf und arbeiten dadurch besser zusammen. Dabei muss die Kooperation in der Gruppe einen inhaltlichen Mehrwert versprechen. Aufgaben, die der Lernende auch leicht alleine lösen kann, bieten kein Anreiz zur Zusammenarbeit. Aufgabenstellungen sollten demzufolge nicht nur eine Zusammenarbeit ermöglichen, sondern auch erfordern.

Für eine erfolgreiche Kommunikation und Kooperation der Gruppen ist der gezielte Einsatz der Kommunikationswerkzeuge wichtig. Koordinationsprozesse und Abstimmungen werden häufig am effektivsten synchron bewältigt, während die eigentliche Gruppenarbeit häufig asynchron erfolgt. Welche Kommunikationsmittel eingesetzt werden, hängt auch von der jeweiligen Zielgruppe ab.

 

Herstellung von sozialen Bezügen

Der Online-Tutor hat die Aufgabe, dem Lernenden die Gewissheit zu geben, mit Problemen nicht allein zu sein. Eine Herstellung sozialer Bezüge über die Lernplattform erleichtert damit dem Lernenden die Zeit des sozial isolierten Lernens. Konkret hat der Online-Tutor folgende Aufgaben:


Der Online-Tutor achtet darauf, dass alle Mitglieder der einzelnen Lerngruppen aktiv teilnehmen. Ist ein Teilnehmer auf der Plattform länger nicht in Erscheinung getreten, erkundigt sich der Online-Tutor bei der entsprechenden Person über die Gründe und bietet Unterstützung und/oder Hilfe an.

Ein Gefühl sozialer Präsenz wird geschaffen, indem der Online-Tutor selbst regelmäßig Beiträge auf der Lernplattform postet und E-Mails an die Teilnehmer versendet. Positives und ermunterndes Feedback zu Beiträgen der Lernenden sorgt ebenfalls dafür, die Teilnehmer zur Weiterarbeit zu motivieren.

In Präsenzsituationen haben die Lernenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sofort eine Antwort zu erhalten. Beim Online-Lernen müssen Wartezeiten in Kauf genommen werden. Um Lernblockaden und Unsicherheiten der Lernenden nicht beträchtlich zu verlängern, sollten Fragen deshalb möglichst schnell beantwortet werden.