Unter dem Kontiguitätsprinzip versteht man zusammengehörige Bilder und Texte, die sowohl zeitlich als auch räumlich nah beieinander dargeboten werden. Die Abbildung, auf die sich der Text bezieht, sollte sich auf der gleichen Seite oder zumindest in der Nähe des Textes befinden (räumliche Kontiguität). Genauso sollte eine vertonte Erläuterung zeitgleich mit der Darstellung erfolgen (zeitliche Konti­guität), so dass der lernende beim Betrachten des Bildes die dazuge­hörige Erklärung erhält. Stellen Sie sich vor, Sie müssten ständig zwischen 2 Seiten wechseln, um die Erklärung zu einem Bild zu lesen. Lernförderlich ist das sicherlich nicht.

Bei der Erstellung von Lernmaterial ist man gelegentlich versucht, dieses mit zusätzlichen Informationen und Geschichten anzureichern. Das kann allerdings dazu führen, dass das Lernen beeinträchtigt wird. Unser Gedächtnis besitzt nur eine begrenzte Verarbeitungskapazität. Aus diesem Grund sollte das Material nicht mit unwichtigen Informationen überfrachtet werden. Texte und Bilder sollten zusammenhängend sein. Nur so lässt sich das relevante Wissen in die Wissensstruktur des Gedächtnisses aufnehmen.

Das Modalitätsprinzip drückt aus, dass die Erklärung von Bildern oder Anima­tionen in gesprochener Sprache erfolgen sollte. Dem lernenden wird auf diese Weise ein ständiger Wechsel zwischen Bild/Animation und geschrie­benem Text erspart. Denn hier würde eine doppelte Beanspruchung der visuellen Informationsaufnahme und -verarbeitung vorliegen. Eine visuelle und akustische Darstellung kann dagegen gleichzeitig aufgenommen werden.

Das Multimediaprinzip besagt, dass es grundsätzlich besser ist, den Text MIT Bildern statt ohne zu präsentieren. Welches Lehrbuch würden Sie bevorzugen? Ein Buch mit Bildern oder ein Werk ohne Abbildungen? Viele Studien belegen, dass Texte mit Bildern bevorzugt werden gegenüber solchen ohne Bilder. Bilder innerhalb eines Textes eignen sich jedoch nur, wenn die Bilder lernförderlich und nicht rein dekorativ eingesetzt werden.